Sportangebot - Jiu Jitsu

Jiu-Jitsu: Was ist das?

Jiu-Jitsu wurde als „sanfte Kunst" in Deutschland bekannt. In der Übersetzung ist das Wort „Jiu/Ju" mit „weich (sanft)" und „Jitsu/Jutsu" mit „Kunst (Können)" zu übersetzen.

Jiu-Jitsu ist die Abwehr gegen einen Angriff unter Ausnutzung von Hebelgesetzen, optimierter Motorik und in Kenntnis der lebenswichtigen Stellen am menschlichen Körper (Atemi, Pressure-Points) unter Ausnutzung der gegnerischen Energie.

Über die Entstehung und über die Herkunft des Jiu-Jitsu gibt es vielerlei Legenden. Den Ursprung für die meisten Budo-Sportarten vermutet man in Verbindung mit der über 3000 Jahre alten indischen Massagekunst, in der schon über 100 schmerz- und lebensempfindliche Stellen am menschlichen Körper bekannt waren.

Der Chinese Chin-Gempin lehrte bereits im Jahre 1650 in Owari (Japan) eine Selbstverteidigungskunst, die man durchaus als Jiu-Jitsu bezeichnen kann. Die japanischen Adelsfamilien erkannten sehr bald, daß die Beherrschung dieses Systems für sie und ihre Gefolgsleute großen Nutzen brachte. Für die Samurai (Ritterskaste) gehörte Jiu-Jitsu schon ab dem frühen 17. Jahrhundert zu den Pflichten und wurde im sogenannten „Bushido", dem Ehrenkodex, festgelegt. Das Zurückweichen gegenüber dem Angreifer galt allgemein als Ausdruck von Angst oder Feigheit und wurde verpönt. Als Grundprinzip des Jiu-Jitsu bezweckte es aber für den Samurai, beim Angreifer das Gefühl einer scheinbaren Überlegenheit aufkommen zu lassen; er wurde zu leichtfertigem Kämpfen veranlaßt und konnte daraufhin leichter überwunden werden. Professor Jigoro Kano studierte die unterschiedlichen Systeme der Selbstverteidigung, sammelte deren Techniken und fügte sie zum Jiu-Jitsu als Lehrprogramm an den Hochschulen und als Sport zur Ertüchtigung der Studenten ein. Bereits 1882 richtete Kano seine eigene Schule, das Kodokan, ein, wo im weiteren Judo, ein entschärftes Jiu-Jitsu, gelehrt wurde. Das heutige Jiu-Jitsu als Selbstverteidigung besteht aus vielen Elementen, die z.B. aus dem Judo, Karate und Aikido bekannt sind, geht aber hierüber hinaus, indem es diese und andere Elemente zu einem wirksamen System kombiniert.

Auch im Jiu-Jitsu/Ju-Jutsu gibt es unterschiedliche Stilrichtungen, die z.T. aus den traditionellen japanischen Schulen entstammen. In Deutschland wird heute neben dem traditionelleren Jiu-Jitsu auch Ju-Jutsu als Sport angeboten, das sich selbst als "modernes System der Selbstverteidigung" bezeichnet.

Im traditionellen Stil des Jiu-Jitsu wird über den rein sportlichen Aspekt hinaus auch die geistig / philosophische Haltung gelehrt und der Schüler zur Auseinandersetzung mit sich selbst geführt denn es geht nicht darum einen Gegner zu besiegen, sondern sich selbst zu bezwingen, das heißt den eigenen unruhigen Geist!

Jiu-Jitsu ist darüber hinaus ein System traditioneller japanischer Kampfkunst, bei dem es um die Einheit von Körper und Geist geht. Für langjährig Erfahrene auf diesem Gebiet ist die Technik nicht mehr Sinn und Zweck, sondern lediglich Ausdruck der Selbstbeherschung und damit ein Mittel der Neutralisation gegnerischer Energie.

Ähnlich dem Aikido wird neben der rein physischen Kraft mit dem Ki, also der geistigen Komponente gegnerische Energie umgelenkt (Aiki-Jitsu) und auf diesen zurückgeführt. Letzendlich geht es also um die Konzentration der eigenen mentalen Fähigkeiten.

Im Verein werden diese Techniken gegen eine Vielzahl möglicher Angriffe trainiert, bis diese im Unterbewußtsein  verankert sind und bei einem Angriff angewandt werden können. Selbstverständlich werden auch die rechtlichen Aspekte der Selbstverteidigung vermittelt, denn natürlich gilt die Regel niemals mit "Kanonen auf Spatzen zu schießen" und verhältnismäßig zu reagieren.

Weitere Infos unter:www.djju-nw.de   oder www.jiu-jitsu-wuppertal.de